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Scherzen verboten im Internet



Es war ein mäßig lustiger, aber erkennbarer Scherz, den sich ein Ire erlaubte. Weil er sich über die Sperre des Flughafens Doncaster ärgerte, schrieb er auf Twitter: Ihr habt eine Woche Zeit, euren Scheiß zusammenzukriegen, sonst sprenge ich den Flughafen in die Luft! Der vermeintliche Terrorist wurde verhaftet und bekam eine Geldstrafe. Auch hierzulande regieren Spaßbremsen. Weil neulich viele Facebook-User ihr Profilbild gegen eine Comiczeichnung austauschten, fällt heimischen Medien nichts Besseres ein, als darüber zu rätseln, ob das eine Urheberrechtsverletzung sei. Geht”s noch? Haben Richter und Journalisten nichts Besseres zu tun, als Blödsinn im Web abzustrafen? Natürlich gehören Gesetzesverstöße online geahndet, aber auch im Netz sollte Platz für Humor und selbst schlechte Satire sein. Deswegen sage ich: Herr Bürgermeister, Sie haben eine Woche Zeit, Ihren geschmacklosen Christkindlmarkt umzugestalten, ansonsten jage ich das Rathaus in die Luft! So, und jetzt klagt mich bitte.


Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne des Falter. Diese Kolumne wurde in Ausgabe 47/10 veröffentlicht

Ingrid Brodnig:
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