Der Like-Knopf: Zutiefst missverstanden

Reden wir einmal über Manieren im Web, etwa den Like-Button. Dieser Daumen-hoch-Knopf auf Facebook wird häufig verunglimpft, weil er angeblich Symbol einer Ja-Sager-Gesellschaft ist, die nur jubelt und keine Kritik üben kann. Dieser These stimme ich nicht zu: Wer auf Facebook streiten will, kann das in den Kommentaren tun. Der Like-Knopf hingegen ist vielmehr eine höfliche Geste, ähnlich dem Nicken, wenn man jemandem zustimmt, oder dem Grüßen am Gang.

Deswegen finde ich es total unhöflich, wenn Menschen niemals den Like-Knopf drücken. Finden die gar nicht erfreulich, was ihre Onlinekumpel auf Facebook so tun und schreiben? Ich vermute, Nicht-Liker sind dieselben Leute, die auch am Gang nicht grüßen können. Denen fehlt es an Empathie. Der Like-Knopf ist wie das Lächeln des Internets. Man signalisiert dem anderen: Es ist schön, dass es dich gibt. Und sollten wir das nicht generell viel öfter sagen?

 

Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne im Falter. Dieser Text ist in Ausgabe 11/12 erschienen. Screenshot: Facebook

Kommentare

  1. liebe ingrid, schön, dass es dich gibt! jede woche lese ich genussvoll deine kolumne und diesmal- ja es passt jedes wort- die nicht liker sind dieselben leute, die auch am gang nicht grüßen! klar- ja, denen fehlt es am emphatie und dass der like -knopft ist wie das lächelen des internets—— das kling wie eine wunderbare musik in den ohren- würde ich so gerne dir ein paar likes schenken! bleibe dir treu und stark wie du bist und macht deinen weg! ganz lg grüße irena

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