Ich bin jetzt Teil der Diaspora, jener Webplattform, die eine Alternative zu Facebook sein will. Die Idee ist rühmlich: Bei Diaspora werden die Daten nicht zentral von einem einzigen Anbieter gespeichert, der auf alle Infos zugreifen kann, sondern die Daten liegen dezentral auf verschiedenen Servern verstreut. Theoretisch kann sogar jeder Internetuser seinen eigenen Server einrichten und im vollen Besitz seiner Information bleiben. Wer bei Diaspora mitmachen will, braucht derzeit eine Einladung dazu – etwa von jemandem, der bereits Mitglied ist. Noch wirkt das Ganze unfertig. Es gibt bisher nur die Möglichkeit, Statusmeldungen und Fotos zu posten oder zu kommentieren. Sogar der Daumen hoch-Knopf fehlt. Das führt dazu, dass Leute dauernd Like unter fremde Beiträge schreiben. Wobei das Wort Leute auch schon eine Übertreibung ist. Derzeit habe ich elf Diaspora-Freunde. Insgesamt müssen nur noch 500 Millionen Menschen Diaspora beitreten, dann haben wir”s Facebook voll gezeigt!
Digitalia ist die wöchentliche IT-Kolumne des Falter. Diese Kolumne wurde in Ausgabe 49/10 veröffentlicht. Logo: Diaspora
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Danke für die Information! Mit Hilfe der genauen Beschreibung habe auch ich nun einen menschenverachtenden und gewaltverherrlichenden Kommentar gemeldet.
Sehr spannend und deckt so ziemlich alles ab womit ich beruflich ( mittlerweile pensionierter AHS/ Lehrer), aber auch privat konfrontiert war und bin. Ich wollte schon lange mit ihnen, Frau Brodnig Kontakt aufnehmen, sie um ein kurzes Interview bitten oder Fragen zu stellen, die ich mir schwer tue , selbst zu beantworten bzw. mir die KI auch nicht weiterhelfen konnte. Ein vielleicht derzeit wenig beachtetes Phänomen begegnet mir immer öfter: Bekomme ein Konvolut von Aussagen, Zustandsbeschreibungen, die die Zeit meiner Generation heroisieren, glorifizieren und gleichzeitig die heutige Generation Z oder auch die Millenials abwerten! Ich frage sie woher das kommen kann, woher die Quelle stammt, wer steckt dahinter? Diese Posts werden massenhaft geteilt und für die Solidarität innerhalb einer Gesellschaft toxisch ! Werde auch ihr neuestes Buch zu meiner Bibliothek hinzufügen und verfolge ihre Beiträge auch im Standard mit regem Interesse- herzlichst- Walter Welz P. S. Die Volkswirtschaftliche Gesellschaft hier in Kärnten bietet jedes Jahr eine Reihe von Vorträgen an - gestern z.B. den zweiten Teil der “Demokratiegespräche”, und ich habe angeregt, sie einmal einzuladen! Unter der interessierten Zuhörerschaft befinden sich auch Oberstufenschulklassen, sie erreichen damit auch die Jugend mit ihrer Bildungsarbeit zur Demokratie und Medienkompetenz👍🙏! Danke für Ihre Arbeit!!!