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Er kam, sah und sägte

Foto: Heribert Corn

Veit Dengler will die NZZ wachrütteln und Österreichs Medien herausfordern – dabei eckt er an.

Veit Dengler fiel früh auf. Als er 18 war, mischte er sich in einem Wiener Fitnessstudio in eine fremde Diskussion ein. Ein paar Amerikaner und Österreicher diskutierten die politischen Zustände in der Sowjetunion, der junge Dengler hatte eine Meinung und äußerte sie ungefragt. “Mich hat dieser junge Mann sehr beeindruckt“, erinnert sich Ken Banta an den gutaussehenden Wirtschaftsstudenten. Banta leitete damals das Osteuropa-Büro des Time Magazine in Wien und bot Dengler kurzerhand einen Job als Reporter an. Mit 18 Jahren begann Veit Dengler somit, für Time zu arbeiten. Vier Jahre lang recherchierte er für eine der weltweit renommiertesten Publikationen – und alles nur, weil er dazwischengeredet hatte.

Heute, fast 30 Jahre später, arbeitet Dengler erneut in der Medienbranche. Heute vergibt er die Jobs: Der Österreicher, 45, leitet seit kurzem die Schweizer NZZ-Mediengruppe. Als CEO soll er die traditionsreiche, aber auch etwas altmodische Neue Zürcher Zeitung wachrütteln und ein funktionierendes Geschäftsmodell für die digitale Zukunft entwickeln.

Kürzlich wurde bekannt: Dengler will in einem ersten Expansionsschritt nach Österreich gehen und einen Ableger der NZZ starten. Eine enorme Herausforderung in Zeiten, in denen Printinserate schwinden und Onlinewerbung zu billig ist, um guten Journalismus zu bezahlen. Was ist Denglers Rezept – hat er überhaupt eines?

Hierzulande kennt man Veit Dengler bisher nicht als Zeitungsvisionär, sondern als Manager und liberalen Vordenker. Mit Matthias Strolz gründete er die Neos. Wäre er nicht zum Schweizer Qualitätsblatt gegangen, hätte er für den Nationalrat kandidiert.

Auch deswegen holte ihn der Verwaltungsrat der NZZ: Man suchte einen Außenseiter, der die etablierten Strukturen hinterfragt. Nach seinem vierjährigen Intermezzo beim Time Magazine verließ Dengler den Journalismus und ging ins Management. Als Unternehmensberater von McKinsey betreute er die Musikbranche, deren Geschäftsmodell durch die Digitalisierung vernichtet wurde. Dann verkaufte er Computer bei Dell, stieg in der Geschäftssparte für Privatkunden und Klein- bis Mittelbetriebe bis zum General Manager von 32 Staaten auf. Aus der Vogelperspektive blickt er auf die Zeitungslandschaft und kritisiert – wie viele andere auch – die Gratiskultur. “Wir haben vor 20 Jahren begonnen, unser Produkt zu verschenken. Diese Rechnung geht nicht mehr auf.“

Neue Einnahmequellen zu finden ist seine Hauptaufgabe. Die NZZ hatte schon vor Veit Dengler eine Paywall, nun wird diese weiterentwickelt, sie soll dem Kunden maßgeschneiderte Produkte anbieten. “Warum muss ich unbedingt die ganze Zeitung abonnieren? Wenn ich Musiker bin, interessiert mich womöglich nur ein Feuilleton-Abo“, sagt Dengler bei einem kurzen Besuch in Wien, wo er mittags zu Vertretern der Werbebranche spricht, nachmittags an dem NZZ-Ableger für Österreich feilt und zwischendurch den Falter trifft.

Er will den Journalismus mit seinen Erfahrungen als IT-Manager aufpeppen. Etwa sollen sogenannte “A/B-Testings“ die Onlineartikel der NZZ ansprechender machen. Die NZZ hat dafür eine Software gekauft, mit der Onlinetexte zwei verschiedene Titelversionen erhalten, beide Überschriften werden nach Erscheinen eine gewisse Zeit lang ausgetestet. Jene Überschrift, die öfter angeklickt wird, ist danach die fixe Headline.

Eine grundlegende Vision für den Journalismus hat er noch nicht formuliert, wie manch ein Schweizer Journalist kritisiert
Solche Tools und Tricks kündigt er bisher an, eine grundlegende Vision für den Journalismus hat er noch nicht formuliert, wie auch manch ein Schweizer Journalist off the record kritisiert. “Das Publizistische überlasse ich unserem Chefredaktor Markus Spillmann“, sagt der CEO. Aber eines ist klar: Das Medienverständnis des Veit Dengler ist ein marktgetriebenes.

Er lehnt es ab, dass guter Journalismus in Zukunft von nicht gewinnorientierten Stiftungen finanziert wird – ein Weg, den der Guardian eingeschlagen hat. “Die beste Voraussetzung für die Unabhängigkeit ist der wirtschaftliche Erfolg“, sagte er zum Konkurrenzmedium Tagesanzeiger.

Mit dieser Haltung passt er gut zur NZZ, die sich selbst als liberale, auch wirtschaftsliberale Zeitung definiert, in den Statuten ist die “freisinnig-demokratische Grundhaltung“ festgeschrieben. Wer Aktien der Mediengruppe besitzen will, muss sogar Parteimitglied der liberalen Schweizer FDP sein oder sich zumindest zur liberalen Grundhaltung bekennen. Mitglieder anderer Parteien dürfen keine Beteiligungen besitzen.

Deswegen ist Denglers prononcierte Parteivergangenheit kein Problem. Er war derjenige, der Matthias Strolz antrieb, endlich gemeinsam eine neue Partei in Österreich zu gründen. Er war, so hört man, auch immer der Zuversichtlichste, dass der Einzug ins Parlament gelänge. Er ist ein überzeugter Liberaler, wie seine Biografie zeigt.

Dengler hatte zwei Kindheiten: Er lebte bis zum Alter von zehn Jahren in der Oststeiermark, dann zogen er und seine Mutter zum leiblichen Vater, ein Diplomat und ÖVPler, der in der Botschaft in Budapest arbeitete. Diese Phase erklärt vielleicht auch, warum er nie damit liebäugelte, ein Linker zu werden: “Mit zehn Jahren kam ich nach Budapest und habe die Tristesse und Menschenverachtung des Kommunismus erlebt – den Polizisten, der vor dem Haustor stand und aufpasste; das Telefon, das abgehört wurde.“ Die ungarischen Behörden strengten sich nicht einmal an, ihre Überwachung zu verbergen: Wenn man wen anrief, knackste die Leitung. Briefe wurden geöffnet und schludrig wieder zugeklebt. Dengler setzt also lieber auf die Mündigkeit des Einzelnen als auf Väterchen Staat. Er ist ein Gesellschafts- und Wirtschaftsliberaler, der sich sowohl niedrigere Steuern für Spitzenverdiener als auch das Adoptionsrecht für Homosexuelle vorstellen kann.

Er hat internationalen Weitblick, was vielen in der heimischen Politik fehlt. Der gebürtige Grazer studierte in Wien und in Harvard, lernte dort seine Frau kennen, eine Griechin, hat vier Kinder. Zu Hause spricht man englisch. Aber eigentlich will er gar nicht über seine Familie reden. “Ich bin ja kein amerikanischer Senator im Wahlkampf, der dauernd die Familie herzeigen muss.“ Also gut – zurück zum Geschäft, dort erntet Dengler derzeit Kritik.

Während er in Österreich fast schon bejubelt wird, sind die Schweizer Kollegen deutlich skeptischer
Während er in Österreich fast schon bejubelt wird, sind die Schweizer Kollegen deutlich skeptischer. In Branchenblättern wird ihm “eine ruppige Tonlage“ vorgeworfen. Von mangelndem Vertrauen in die eigene Mannschaft ist die Rede und von schlechter Stimmung im sogenannten “Kader“ – dem Führungspersonal der NZZ. So soll Dengler dem digitalen Team gezeigt haben, dass er dessen Arbeit nicht gut genug findet.

Es ist nicht leicht, berechtigte Kritik von Untergriffen der Konkurrenz zu unterscheiden. Dengler wurde etwa vorgeworfen, er habe seinen Job bei Time schöner dargestellt, als er war. Sein früherer Chef, Ken Banta, spricht aber in höchsten Tönen von ihm: “Stimmt schon, er hatte keine Vollzeitstelle, aber er hat tolle Arbeit geleistet.“

Vielleicht liegt das Problem tiefer: Vielen Schweizer Journalisten behagt nicht, dass das NZZ-Medienhaus von zwei Branchenfremden geleitet wird – manch einer spricht sogar von “Amateuren“.

Nicht nur Dengler kommt von außen, der Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod stammt aus dem Apothekergeschäft. Dengler baute im Eiltempo das Führungsteam um, setzte drei frühere Berater von McKinsey in wichtigen Positionen ein. Prompt sprach der Tagesanzeiger von einer “McKinsey-Connection“.

Auch in Österreich sorgt seine Personalauswahl für Diskussionen. Michael Fleischhacker soll das journalistische Konzept des NZZ-Ablegers erstellen, Rudi Fußi das Geschäftsmodell. Fleischhacker war früher Chefredakteur der Presse und ist für seine streitlustigen Texte bekannt, zuletzt schrieb er das Buch “Die Zeitung. Ein Nachruf“. Fußi hingegen ist Kommunikationsberater und somit auch ein Branchenfremder.

Die Furche schrieb über die beiden: “Der eine brachte es über die Kleine Zeitung sowie den Standard zum Chefredakteur der Presse und ist auch Autor der 176-seitigen ‚Politikerbeschimpfung‘. Der andere irrlichterte als Parteimitglied von der Jungen ÖVP über die liberalen FPÖ-Renegaten Die Demokraten bis zur SPÖ und beriet dann das Team Stronach. Ausgerechnet diese beiden schillernden Figuren sollen für die Neue Zürcher Zeitung publizistische Produkte für Österreich entwickeln.“

Er glaubt, dass der Medienapparat Leute von außen braucht
Genau das entspricht dem System Veit Dengler: Er glaubt, dass der Medienapparat Leute von außen braucht. “Rudi Fußi hat viel Unternehmergeist und Kreativität, das tut dem Projekt gut.“ Wie das “Projekt“ genau aussehen wird, will er nicht verraten – auch nicht, ob es nur online oder auch in Print erscheinen wird und in welchem zeitlichen Rhythmus. Fix ist nur: Die Onlineausgabe ist sicherlich auch zu bezahlen.

Für die NZZ ist Österreich ein Testmarkt, wie man in Deutschland reüssieren könnte. Eine Expansion ist für das Traditionsblatt sinnvoll: In der Schweiz sinken die Leserzahlen langsam. Die potenzielle Auflage ist bei nur fünf Millionen deutschsprachigen Schweizern eingeschränkt. Vielleicht lässt sich der gute Name der NZZ also im Ausland besser verkaufen.

Zehn Millionen Franken, umgerechnet acht Millionen Euro, investiert die NZZ in den kommenden zwei Jahren in journalistische Innovation – von Zürich bis Wien. Ob sich diese Investition auszahlt, ob Dengler seine Kritiker eines Besseren belehren kann, wird sich zeigen. Aus österreichischer Sicht eine interessante Situation: Wir können schauen, wie ein ausländisches Medium hierzulande versucht, Fuß zu fassen und Qualitätsjournalismus in digitalen Zeiten zu liefern. Und wenn das doch nicht klappt, wer darf’s bezahlen? Die Schweizer.

 

Die NZZ in Zahlen:

1780 wurde das Blatt gegründet (siehe NZZ-Archiv)
126.795 Stück, so hoch ist die Auflage der Zeitung
600 Vollzeitstellen gibt es bei der NZZ, die gesamte Mediengruppe hat mehr als 1500 Vollzeitstellen, erklärte die Pressestelle
482 Millionen Franken Umsatz machte die Mediengruppe 2013 und schreibt schwarze Zahlen. Die Erträge sanken aber im Vergleich zum Vorjahr

Dieser Artikel erschien im Falter 14/14. Foto: Heribert Corn

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  • Die Gründe X zu verlassen kann ich nachvollziehen, ich selbst habe X vor über einem Jahr verlassen.

    Jedoch bin ich mit meiner Hauptkommunikation (außerhalb meines Blogs) ins Fediverse gewandert. Ich wollte nicht wieder in ein monolithisches System, bei dem unklar (Bluesky) oder klar (Threads) ist, was es mich an Geld und persönlichen Daten kosten wird.

    Das Fediverse ist nicht perfekt, aber ein offenes System. Es ist föderal und es gehört im Ganzen niemanden. Das ist für mich auch netzpolitisch interessant.

    War das nie eine Überlegung, den eXit ins Fediverse zu vollziehen? Es wäre auch spannend gewesen, eine eigene Instanz der Medienmacher:innen aufzuziehen. Wobei: Was nicht ist, kann ja jederzeit werden. ☺️

  • Können wir nicht einfach Bots starten, die Plattformen wie X mit Liebesposts voll spammen?
    Gibt es postivie Lügen die wir verbreiten können?
    Sollten wir dafür sorgen, dass wieder mehr Diskussionen im physischen Raum stattfinden? Meiner Erfahrung nach ist der Versuch online eine sachliche Diskussion zu führen, meist verschwendete Energie und das gilt nicht nur für X.

    In einer Zeit in der die Lüge wohl leichter als Fakt zu verkaufen ist, als der Fakt selbst, scheinen mir diese Fragn doch valide zu sein.

  • Sehr geehrte Frau Brodnig!
    Ich habe eben auf ORF 3 die Diskussion über die Aufarbeitung der Corona Pandemie angesehen und möchte ihnen ganz herzlich danken für ihre klaren Aussagen und im speziellen für die Erwiderung den Aussagen des FPÖ Vertreter gegenüber.
    Ich finde sie leisten generell einen großen Beitrag für Klarheit im Erkennen von Falschmeldungen und wie man gut mit Mensche umgehen kann, die sich in " Verschwurbeleien" verirrt haben, bzw. ihnen aufsitzen. Im Umgang mit zwei persönlichen Freundinnen hat mir ihre Betrachtungsweise schon sehr geholfen. Ich finde es sehr gut, dass sie mittlerweile in vielen Diskussionsrunden eingeladen werden und immer prägnant und sachlich ihre Ansicht vertreten.
    Vielen Dank für Ihre Beiträge!
    Dr. Barbara Dollenz

  • Jeder Unternehmer oder Chef oder sonstiges denkt wenn er sagt wir müssen Sachen evaluieren ein Wort aus dem französischen 16 Jahrhundert ist er modern können wir nicht mehr zu beurteilen und bewerten sagen ? Oder dieses Fake ist Fälschung nicht mehr gut genug oder Sale versteht keiner Ausverkauf ? Wir leben in Mitteleuropa und zerstören unsere Sprache und übernehmen jeden Müll aus Amerika wieso ? Ich bin 43 und bin weder bei Facebook oder X oder sonstigen Müll weil kein Schwein 500 Freunde hat und wenn sie 27 000 Verfolger hätten im wahren Leben wäre die Polizei jeden Tag bei ihnen weil sie einen nach dem andren anzeigen würden ! Und verschiedene Länder brauchen und haben immer einen Anführer gebraucht weil sie ohne nicht fähig sind ein Leben zu führen ! Und Tiktok verdummt nur Menschen es haltet Menschen nur vom Leben fern da jeder der es benutzt nur wischt und Video für Video schaut ! Und leider haben wir einen Jugendschutz bei Filmen aber in der Welt kein Alter ab wann du nicht mehr das Auto benutzen darfst oder ab wann du kein Amt mehr ausüben solltest ! Ich wünsche noch eine schöne Weihnachtszeit und verfallen sie nicht zu sehr in die SMM Sozialer Medien Müll !

  • Liebe Frau Brodnig,

    vielen Dank für ihren wundervollen Text, der bei mir zu einer deutlichen Erhöhung
    meines KamaMuta-Levels geführt hat.
    Die Zeiten sind beängstigend. In vielerlei Hinsicht!
    Das erstarken der (internationalen) Rechten, dass ein Maß erreicht hat welches mehr als beunruhigend ist.
    Der Klimawandel, der auch hier in Deutschland und in Österreich sicht-und fühlbar geworden ist
    und wenig Grund zu Hoffnung gibt…
    Die Verzweiflung ist inzwischen so groß daß ich mir Hilfe geholt habe um nicht durchzudrehen.
    Ich bewundere sie und Ihre Arbeit sehr (ich bin ein absoluter Fanboy 😆) und ich frage mich immer wieder
    wie sie es schaffen die Contenance zu bewahren, angesichts des ganzen Irrsinns den sie tagtäglich
    erfahren und recherchieren und in Talkrunden entlarven!!!
    Ich selbst bin Musiker und meine Verzweiflung, Wut und Trauer sind so groß geworden dass ich alles anzweifle, meine eigene Identität als Kulturschaffender inbegriffen. Da ist auch eine Menge Schuldbewusstsein, selbst nicht genug getan zu haben.
    Ihr Text hat mir ein wenig geholfen wieder in die Spur zu kommen…
    Ich hoffe sehr sie einmal „live“ erleben zu können und halte Ausschau wann sie mal in Deutschland sprechen.

    Grüsse aus Rhein/Main
    Wolf Morgenstern
    (Wolf Schubert-K.)

  • Danke, tut gut.
    6.1.25, 13:40. der richtige Zeitpunkt.

    Jetzt geh ich zu einen Konzert mit meiner 11 jährigen Querflötenspielerin.
    Da kommt wohl sicher der blaue Himmel. 👋👋

  • Was passiert, wenn man sich durchgearbeitet hat und die Meldung anerkannt wird? Wird der gemeldete Kommentar einfach gelöscht und das wars? Oder gibt es Konsequenzen für den Hasskommentator?
    Wenn nicht - dann ist das reichlich viel Aufwand für wenig Ergebnis, leider.

  • Sehr geehrte Frau Mag. Brodnig!

    Der TItel Ihrer Veranstaltung in der "Kulisse" hat sich ja zu unser aller Freude inzwischen überholt, aber obwohl Sie hier "Neuland" betraten, war es trotz Überlänge eine sehr kurzweilige und informative Veranstaltung mit interessanten Gästen. Faszinierend der professionelle Auftritt der "Omas gegen Rechts", denen meine Frau und ich bisher nur bei div. Demos begegnet sind.
    Da die Rechten und Rechtsextremen inkl. aller ihrer Fake News und Spaltungsversuche ja weiterhin auch international im Vormarsch sind, hoffen wir, Sie auch weiterhin öfters in TV-Auftritten zu sehen, denn die Warnungen vor Manipulation durch Social Media und vielleicht auch KI können nicht laut genug sein.

    Mit besten Grüßen
    Mag. Ingrid und DI Peter Steckler

  • Sehr geehrte Frau Brodnik,
    ich habe Ihren Newsletter zum Thema Respektlosigkeit von KI-Unternehmen gelesen. Außerdem habe ich im Freitag (Ausgabe 14, 3. April 2025) den lesenswerten Artikel von Thomas Montasser, „Der größte Raubzug der Geschichte“, zu diesem Thema gelesen. Als Künstler frage ich mich, welche Strategien es gibt, um sich dagegen zu wehren? Was unternehmen Sie als Autorin dagegen, dass man ungefragt Ihre Bücher verwendet?
    Ich bedanke mich für Ihre journalistische Arbeit, und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg!
    Mit freundlichen Grüßen
    Wolfgang Safer

  • Liebe Frau Brodnig,
    Ihr Appell" genau hinzusehen" ist gut gemeint, aber leider ist hier die Post längst abgefahren! Aufgrund der exponentiellen Dynamik wird es bald nahezu unmöglich sein, gefakte Bild und gefeaturete Messages von wahren zu unterscheiden. Es bleibt das menschliche Bedürfnis nach Information (v.a. der Älteren) und Beschäftigung bzw. Bekämpfung der Langeweile. Dem gegenüber steht das gezielte Bestreben mancher nach Desinformation, Manipulation und Nutzung der zuvor genannten für kommerzielle Zwecke. Früher hat man sich über Fernseh Werbung generell und unterschwellige ( unter der Wahrnehmungsgrenze) beschwert. Heute ist das in allen online Medien Alltag. D.h. nur Abstinenz davon bzw. jenen , die uns offensichtlich manipulieren und desinformieren wollen - viele wechselten von WhatsApp zu Signal, einige von x zu bluesky - hilft! DAS sollte man vermitteln. Ich fahre täglich U-Bahn und sehe dass nahezu Jeder/jede diese schnelle, sinnlos " Information" und Langweiligkeitsbekämpfung nutzt. Und selbst seriöse online Medien sind mittlerweile auf unseriöse online Werbung angewiesen. Deshalb bin ich für generelle ORF Beiträge um zumindest einen gewissen Grad an Unabhängigkeit und Seriosität zu bewahren. Der Informationsgewinn fast aller Social Media Plattformen ist so gering geworden, dass es sich auszahlt tiktok, x, Instagram, Facebook etc. zu boykottieren und einfach wieder mehr miteinander zu reden! Bitte vermitteln Sie DAS auf Ihren Vorträgen - v a. den Jüngeren. Besten Dank mfg Harald Auer

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