Der ORF und die Neonazis
Bericht:
Ingrid Brodnig und Martin Gantner
Damit hatte Philipp R. nicht gerechnet. Über Nacht wurde er zum bekanntesten Rechtsradikalen Österreichs. Die Parteien streiten darüber, was der 19-Jährige bei einer FPÖ-Veranstaltung vielleicht gesagt oder nicht gesagt hat. Journalisten diskutieren, ob der Wiener vom ORF instrumentalisiert wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob er sich der Wiederbetätigung schuldig machte. Und Philipp selbst? Er sitzt in der Wohnung seiner Mutter, trägt eine Jogginghose, ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Leben ist Kampf“ und ärgert sich. „Wenn ich gewusst hätte, dass das so endet“, sagt er, „dann hätte ich da nicht mitgemacht.“ Am liebsten hätte er sich niemals vom ORF filmen lassen.
Eine 30-minütige Fernsehreportage stellte das Leben des jungen Skinheads auf den Kopf. Die Reportage handelt vom trostlosen Alltag des Wieners: von den Geldsorgen, die ihn und seine Mutter plagen, von den fehlenden Perspektiven, die den jungen Mann ohne Schulabschluss und ohne Jobchancen umtreiben, bis hin zur Wut, die er spürt, wenn er über „die Ausländer“ schimpft.
Der ORF-Journalist Ed Moschitz hatte Philipp mehrere Monate lang begleitet. Die Zuschauer erleben einen desillusionierten 19-Jährigen auf seinem Weg zum Arbeitsamt und beobachten, wie der Bursche gemeinsam mit seinem Freund vor Gericht erscheinen muss. Moschitz zeigt einen jungen Menschen in seiner ganzen Widersprüchlichkeit: hin- und hergerissen zwischen dumpfem Ausländerhass und Zuneigung zu seinem türkischen Nachbarn, der auf derselben Stiege wohnt.
Übrig bleibt vor allem eine Frage: Wie viel hat der Philipp im Fernsehen mit dem echten Philipp aus dem Gemeindebau zu tun? Der ORF fuhr mit den Rechtsradikalen auch zu einer Wahlkampfveranstaltung der FPÖ in Wiener Neustadt, wo die Jungs hinwollten. Dort stellten sie sich demonstrativ mit Transparenten vor linke Gegendemonstranten und reihten sich ein, um Fotos und Autogramme von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu bekommen. „Sieg Heil!“ will dieser dann aus dem Mund von einem der Skins gehört haben. Strache wirft dem Küniglberg Manipulation und Moschitz Anstiftung zum Neonazismus vor. Der ORF dementiert.
Die Interessen der Politik
Die beiden beschuldigten Skinheads bestreiten mittlerweile selbst, in Wiener Neustadt „Sieg Heil!“ gerufen zu haben. Auch das ausgestrahlte Material lässt starke Zweifel an Straches Version aufkommen. Doch den FPÖ-Chef hindert das nicht daran, sich weiter als Opfer des ORF zu gerieren. Er spricht vom „Küniglgate“ und von gebührenfinanzierten Neonazis.
Den Freiheitlichen bietet der Fall eine willkommene Ablenkung von ihrer Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz. Mit ihrem Eiertanz rund um das Verbotsgesetz hatte sie die FPÖ einmal mehr ins rechte Eck gestellt. Auch die ÖVP fordert auf einmal gebetsmühlenartig hehren Qualitätsjournalismus und unverzerrte Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Kritiker befürchten, es gehe den Schwarzen nur um die Vormachtstellung auf dem Küniglberg. Nun schaltet sich auch der grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz ein und erstattete am Montag Anzeige gegen unbekannt. Er habe den Verdacht, dass Polizeibeamte auf die Skinheads Druck ausübten und zur Falschaussage im Interesse der FPÖ zwangen.
Der Fall hat aber auch eine andere Dimension als das politische Hickhack. Es geht dabei um die Frage: Was dürfen Journalisten – und was nicht? Wann legen sie Spuren, statt diesen nur zu folgen? Ist es legitim, einem jungen Rechtsradikalen Geld zu geben, damit er sich T-Shirts mit einschlägigen Sprüchen kauft? Die Aussagen der Skinheads und Falter-Recherchen lassen die Arbeitsmethoden des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einem zweifelhaften Licht erscheinen.
Die Methoden des ORF
Am Küniglberg liegen die Nerven blank. Dem zuständigen Redakteur, Ed Moschitz, wird eine öffentliche Stellungnahme per Weisung untersagt. Nur in der „Zeit im Bild“ durfte er sprechen, um seine Arbeitsweise zu verteidigen. Kaum ein Mitarbeiter will zitiert werden. Sie alle wissen, dass viel auf dem Spiel steht: Für den ORF geht es um seine Glaubwürdigkeit als öffentlich-rechtlicher Sender. Für die „Schauplatz“-Redaktion um den hart erarbeiteten Ruf eines Teams, das für seine Sozialreportagen über die Jahre hinweg zu Recht mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde.
Einer, der Stellung beziehen muss, ist Christian Schüller, Sendungsverantwortlicher vom „Schauplatz“. Er sitzt vergangenen Donnerstag müde in der ORF-Kantine. Die Anstrengungen der letzten Tage sind ihm anzusehen. Er sagt: „Die Kritik der FPÖ ist haltlos. Die Sendung wird die Vorwürfe klar widerlegen.“ Man könne noch so viele Bänder auswerten, auf keinem werde man die von Strache behaupteten Naziparolen finden. „Niemand wurde zu irgendwas gezwungen.“
Die ORF-Führung sprach bisher immer von je 100 Euro, die die beiden Skinheads für die Erlaubnis zum Filmen bekommen hätten. Laut Unternehmenssprecher Pius Strobl scheinen in der ORF-Buchhaltung keine weiteren Zahlungen auf. Die Skinheads widersprechen einander in Details, behaupten aber beide, es sei mehr Geld geflossen. Philipp sagt, es seien 100 Euro pro Drehtag gewesen. Wie Falter-Recherchen im ORF ergaben, dürften die jungen Männer jedenfalls mehr Geld als 200 Euro erhalten haben. 50 Euro bekam zum Beispiel Philipp – bevor er vor laufender Kamera einen rechtsradikalen Shop betrat. Von dem Geld kaufte sich der Skinhead eine Fahne und zwei T-Shirts. Eines davon ist das schwarze Leiberl mit der Aufschrift „Leben ist Kampf“, das er jetzt zuhause trägt. „Leben ist Kampf“ heißt auch ein Song aus dem rechtsradikalen Milieu. Ein Propagandafilm der Nationalsozialisten trug den Titel „Alles Leben ist Kampf“.
Das Geld, das an die beiden Rechtsradikalen floss, wird von ORF-Vertretern das eine Mal als notwendiges Übel für eine heikle Recherche, das andere Mal als normales Vorgehen bezeichnet. Im „Club 2“ vergangenen Donnerstag holte Johannes Fischer, Chef der ORF-Magazine, einen Zettel heraus. Er las vor, dass nicht nur der ORF, sondern auch ZDF, NDR, das Schweizer Fernsehen und der Westdeutsche Rundfunk für die Abtretung von Persönlichkeitsrechten oder für etwaige Aufwandsentschädigungen Geld bezahlen würden.
Beim Zuschauer konnte der Eindruck entstehen, als sei es auch bei den deutschen Kollegen das Normalste der Welt, dass Journalisten ihre Interviewpartner bezahlen. Das stimmt nicht. Natürlich gebe es beim ZDF Aufwandsentschädigungen, sagt Andreas Wunn, Chef vom Dienst der ZDF-Chefredaktion. Gefilmte bekämen manchmal Geld, wenn sie aufgrund eines Drehtermins nicht arbeiten könnten oder einen anderen Termin verpassten. „Grundsätzlich wird aber kein Geld an Protagonisten gezahlt“, sagt Wunn, der so renommierte Magazine wie „Frontal 21“, „ZDF Reporter“ und „ZDF Reportage“ mitverantwortet.
Die Kollegen in Deutschland
„Ich stelle die Situation nicht her, über die ich berichte“, sagt auch Harald Lüders, ein anderer Mitarbeiter des ZDF. Er leitet die Reportageredaktion in Mainz und will die Recherchemethoden des ORF nicht näher kommentieren – für seine eigene Redaktion stellt er jedoch klar: Geld für Neonazis kommt nicht infrage. „Da besteht die Gefahr, dass man Menschen motiviert, sich selbst zu produzieren“, erklärt er. Denn die Leute könnten durch Zahlungen zusätzlich bestrebt sein, der Kamera etwas Sehenswertes zu bieten. Wer trägt dann Schuld an einem Hitlergruß im Fernsehen? Derjenige, der die Hand zum Gruße hob? Oder jene Person, die zuvor Geld gegeben hat, um einen Rechtsradikalen vor die Kamera zu bekommen?
Karlheinz Kopf, Mediensprecher der ÖVP, ortet jedenfalls journalistische Verfehlungen im ORF: „Mein Interesse richtet sich nicht so sehr darauf, ob der ‚Sieg Heil!‘-Ruf wirklich stattgefunden hat – das werden die Gerichte klären –, sondern darauf, ob die Burschen vom Redakteur täglich bezahlt, mit einschlägigen Utensilien ausgestattet und im Produktionsfahrzeug zu einer politischen Kundgebung gefahren wurden.“ Dann nämlich hätte die Redaktion aus einer Reportage fiktionales Programm gemacht und eindeutig Grenzen des journalistisch Erlaubten überschritten.
In der Filmwissenschaft gibt es für Situationen, die erst durch den Journalisten selbst geschaffen werden, einen Fachausdruck: das Pseudoereignis. „Ein Pseudoereignis ist ein Geschehen, das ohne das Zutun oder den Ausblick auf ein Mediengeschehen nicht zustande gekommen wäre. ‚Falsche‘ oder ‚täuschende‘ Ereignisse also, die ohne die Anwesenheit von Medien niemals passiert wären.“
Absurderweise stammt dieses Zitat aus der Magisterarbeit von Ed Moschitz selbst, dem verantwortlichen Redakteur. Er hat seine Diplomarbeit dem Thema „Authentizität in realitätsnahen Fernsehformaten“ gewidmet, sich dort mit der Echtheit, Inszenierung und Manipulation von Reportagen auseinandergesetzt. Umso verwunderlicher ist seine eigene Recherchemethode.
Eine zweifelhafte Bilanz
Am 12. März fahren Moschitz und sein Filmteam die Skinheads auf deren Wunsch hin mit dem Auto nach Wiener Neustadt. Zuerst bringt der Redakteur die Rechtsradikalen zur Strache-Veranstaltung, dann tritt er an den FPÖ-Chef selbst heran und fragt: „Herr Strache, Verzeihung, warum haben die Rechtsradikalen bei Ihrer Ansprache so besonders gejubelt?“ Strache gibt an, keine Neonazis während seiner Rede wahrgenommen zu haben. Erst als er das Fernsehteam sieht, will er Naziparolen gehört haben und wirft Moschitz vor, ein „Agent provocateur“ zu sein. Und die Dinge nehmen ihren Lauf.
Die Justiz wird noch einige Zeit damit zu tun haben, sämtliche Vorwürfe – haltlose wie berechtigte – zu überprüfen. Ein Gutachter wird feststellen, ob das ORF-Band tatsächlich manipuliert wurde, wie das Strache behauptet, oder ob die Naziparolen nie existiert haben, wie die Aussagen der Skinheads und von Moschitz nahelegen. Weiters wird gegen die Neonazis ermittelt, ob sie sich der Wiederbetätigung schuldig gemacht haben. Und bei der Exekutive wird nachgeforscht, ob Polizisten tatsächlich Amtsmissbrauch, Anstiftung zum Amtsmissbrauch oder Nötigung begangen haben.
Doch schon jetzt ist klar, dass der ORF-„Schauplatz“ kein Glanzstück des freien Journalismus war – sondern eine fragwürdige Reportage, die den Küniglberg in Erklärungsnotstand brachte und das Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk erschütterte. Bedauerlich dabei ist, dass die ethische und juristische Debatte nun das eigentliche Thema überschattet: Hätte der „Schauplatz“ korrekt gearbeitet, hätte man die Skinheads nicht bezahlt und zu einer Jubelveranstaltung für Heinz-Christian Strache geführt, dann wären die 30 Minuten Reportage ein tolles journalistisches Lehrstück gewesen, das die Innensicht eines jungen Rechtsradikalen nachzeichnet und dem Zuseher erklärt, was einen 19-Jährigen heute dazu bewegt, Adolf Hitler anzuhimmeln und Strache-Veranstaltungen zu besuchen.
Statt die Frage zu stellen, was das Bildungssystem, das Arbeitsamt oder der Staat dagegen tun können, streiten Politiker nun über Details einer Fernsehproduktion und tragen ihre Scharmützel aus. Übrig bleibt Philipp. Er sitzt in seiner Wohnung im Wiener Gemeindebau und erlebt gerade seine 15 Minuten zweifelhaften Ruhms. Job ist keiner in Sicht. Auch über die Gräuel des Zweiten Weltkriegs oder die Situation von Migranten in Österreich hat er in dieser Zeit nichts dazugelernt. Nur eines weiß er nun mit Sicherheit: „Ins Fernsehen will ich nach dieser Geschichte nie wieder.“
Das obige Foto zeigt Philipp R. / Credit: Heribert Corn
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Ich finde an den drei Beispielkomentaren nichts verwerfliches.
Für freie Meinung und gegen Neusprech!!!
Ich verstehe das Problem mit den Beispiel-Kommentaren leider auch nicht. Das Problem ist anscheinend doch eher der Inhalt, nicht die Form. Wären im Kommentar #1 böse Polizisten gemeint gewesen, wäre wahrscheinlich alles in Ordnung.
Spannender finde ich folgende Frage: Welcher der folgenden Kommentare ist denn nun ein Hass-Kommentar?
a) Asylanten sollten sofort, ohne wenn und aber, wieder abgeschoben werden!
b) Dem Polizisten, der mit Pfefferspray auf die Demonstranten losgegangen ist, sollte man selbst mal eine ordentliche Ladung ins Gesicht verpassen.
c) All cops are bastards!
Ich denke, dass das Einstellen eines einzelnen Community-Managers, der nach seinen eigenen bzw. nach redaktionell vorgegebenen Moralvorstellungen die Nutzerkommentare zensiert, nicht der richtige Weg sein kann. Zu empfehlen wäre da eher, auf eine andere Technologie zurückzugreifen, die eine Regulierung durch die Community selbst ermöglicht - quasi durch Mehrheitsentscheid. Ein gutes Beispiel hierfür liefert momentan das Portal YouTube, in dem die Möglichkeit besteht, jeden einzelnen Kommentar als positiv oder negativ zu bewerten. Ab einer gewissen Anzahl negativer Bewertungen wird ein Kommentar standardmäßig ausgeblendet (und nicht gelöscht!) - man muss ihn explizit wieder einblenden, falls man neugierig darauf sein sollte, warum er geschmäht wurde. Nach meiner Beobachtung funktioniert dieses System recht gut und wird von der YT-Nutzergemeinde durchaus gerne in Anspruch genommen. Außerdem stellt es einen Kompromiss zwischen Zensurbefürwortern und -gegnern dar.
Bei vielem im Artikel möchte ich zustimmen, aber eine Befürchtung bleibt: Zu viel Kontrolle. Zum Beispiel Foren mit einer Vorab-Moderation finde ich persönlich unbenutzbar. Auch zu strenge Nettiquette, wie Spiegel-Online-Foren, wo wohl das siezen gefordert wird (Leute, wirklich?) sind ein Hinderungsgrund. Und eine Zwangsregistrierung erst Recht. Dafür muss man die Seite schon sehr oft besuchen, dass sich das lohnt. Um gelegentlich mal einen interessanten Blogartikel durch einen Tipp zu ergänzen werde ich mir bestimmt keinen Account anlegen.
Hi, mich beschleicht oft das Gefühl Internetforen werden zum Abreagieren verwendet. In der "offline" Welt leiden viele Menschen an Harmoniesucht. Man möchte Freunde nicht verunsichern oder gar verärgern. Also spielt man eitle Wonne, geht nach Hause und lässt Dampf ab beim Beschimpfen von Fremden.
Andererseitsss sind Regeln wie: „Dont feed the Troll“ schon recht alt, werden aber nicht immer befolgt. Hier müssen die Nutzer noch erwachsen werden. Youtube bietet dafür mit dem Ausblenden von stark negativ bewerteten Kommentaren eine Hilfe an. Bei einigen Themen wie Sexismus, Ausländerhass etc. ist ignorieren nicht ausreichend. Hier müssen die Nutzer die nötigen Werkzeuge erhalten um solch einen Hassposter zu melden, auszublenden. An einer Moderation kommt man dann natürlich nicht mehr vorbei. Moderatoren lassen sich aus der Community rekrutieren.
Guter Artikel, alles Gute beim Buch!
Der Artikel spricht mir aus der Seele. Besonders gefällt mir, dass das Problem von Hasskommentaren mal thematisiert wird, ohne einer Klarnamenpflicht das Wort zu reden. Denn für ano- oder pseudonymes Posten gibt es diverse Gründe, viele davon völlig legitim. Außerdem löst eine Klarnamenpflicht, wie Sie das ja schon im vorangehenden Beitrag dargelegt haben, das Problem überhaupt nicht. Das ist in dem Zusammenhang einfach eine Scheindebatte.
Sehr wertvoll fand ich auch den Hinweis darauf, dass es eine wichtige Rolle spielt, ob und wie die Autor_innen des kommentierten Artikels sich an der Diskussion beteiligen.
In einem Punkt greift mir der Artikel aber etwas zu kurz, nämlich wenn das Problem auf die Form der Kommentare reduziert wird, unabhängig vom Inhalt. Die Form ist sicherlich ein großes Problem, und die meisten Meinungen kann man auch ohne hate speech vortragen. Es gibt aber auch Meinungen, die an sich hasserfüllt sind. Um ein besonders klares Beispiel zu nehmen: Wenn jemand der Meinung ist, alle Homosexuellen sollten getötet werden - dann kann er_sie das so sachlich und unaufgeregt formulieren wie nur möglich (also wie ich das in dem Beispiel grade getan habe), es bleibt eine zutiefst hasserfüllte Botschaft.
Ich bin also der Meinung, dass Foren und Kommentarspalten keineswegs allen Meinungen Platz einräumen sollten, genausowenig wie allen Formulierungen. (Das bezieht sich natürlich auf Portale mit dem entsprechenden Anspruch; pi oder Krone haben halt das Publikum, das zum redaktionellen Inhalt passt.) Nicht alles, was generell gesagt werden darf - strafrechtlich sind der Meinungsfreiheit zum Glück nur seeehr weite Grenzen gesetzt - muss auch überall gesagt werden dürfen.
Problematisch ist natürlich die Grenzziehung, wofür es sicher kein Patentrezept gibt. Da ist auch die Selbstdisziplin von Blogger_innen und Redaktionen gefragt; positive und kritische Kommentare sollten unbedingt nach den gleichen Kriterien behandelt werden. Auf jeden Fall bin ich für größtmögliche Transparenz, d.h. es sollte so gut wie möglich allgemein dargelegt werden, was akzeptabel in Kommentaren ist und was nicht. Im Sinne der Transparenz bin ich auch eher dafür, Hasskommentare nachträglich zu löschen, als Kommentare von vornherein erst nach Prüfung freizuschalten. Dann können User_innen nämlich ab und an sehen, was gelöscht wird und was nicht.
Eine Halde für gelöschte Kommentare nach Vorbild von hatr.org fände ich auch gut. Dann kann man nämlich sehen, ob tatsächlich nur Hasskommentare gelöscht werden oder generell missliebige Meinungen und sanfte Polemiken. Außerdem bleibt so die Freakshow an einem sicheren Ort erhalten. Daraus lassen sich ja auch wichtige Erkenntnisse über die Verbreitung bestimmter Formen von Hass gewinnen.
I want to to thank you for this great read!! I definitely enjoyed every bit of it.
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Schön auf den Punkte gebracht kann man da nur sagen, ich selbst arbeite in einer Werbeagentur in Klagenfurt und wir stellen zum Teil auch Printmedien her. Da finde ich diesen Artikel sehr treffend, da ich auch schon oft sowas zu hören bekommen habe.
Dann werde ich mal etwas Feenstaub auf den Bildschirm werfen um etwas schönes zu zaubern. =)
You really make it seem so easy with your presentation
but I find this topic to be really something which I think I would never
understand. It seems too complicated and extremely broad for me.
I'm looking forward for your next post, I will try to get the hang of it!
Ich glaube auch das ist Geschmackssache, da gibt es sicher einige Pros und Contras ;) Ich persönlich bevorzuge die guten alten Bücher, aber in der jüngeren Generation scheinen eBooks voll im Trend zu liegen, hier ein Beispiel. LG